„Das Problem in der aktuellen Transformation ist die gleichzeitige Dringlichkeit der Themen.“ Mit dieser Leitthese sind wir, die Automotive- und Restrukturierungsexperten von Keyplayer und der FH Kufstein, in die Interviews gegangen. Von Mai bis Juli 2024 wurden persönlich und online knapp 70 Persönlichkeiten aus dem oberen und mittleren Management von Automobilzulieferunternehmen unterschiedlicher Spezialisierungen in der DACH-Region befragt. Anlass der Befragung war die spätestens seit diesem Jahr nicht mehr zu übersehende Krise in weiten Teilen der Branche.Um dieser wirksam begegnen zu können, müssen unseres Erachtens Automobilzulieferer sämtlicher Spezialbereiche ihre Restrukturierungskompetenzen erweitern und gezielt anwenden lernen. Mehr noch: Restrukturierung sollte in volatilen Zeiten, wie sie uns wohl noch länger begleiten werden, als Daueraufgabe verstanden werden.
Die Autoren, Alexander Kujumdshiev (Partner & Director Automotive bei Keyplayer) und Prof. Dr. Markus W. Exler (Leiter des von ihm gegrün-deten Instituts für Grenzüberschreitende Restrukturierung und Professor für Turnaround & Transformation an der Fachhochschule Kufstein), wollen in dieser Studie einen Rahmen setzen, der von möglichst vielen Automobilzulieferern beschritten werden kann. Dieser Rahmen, sie nennen ihn die „r2-Raute“, soll im wahrsten Sinne des Wortes einen Aktionsraum beschreiben und Handlungsräume eröffnen. Denn die Ergebnisse der Umfrage unter Führungskräften und Eigentümern von großen Automobilzulieferern zeigen eines deutlich: fast allen ist klar, dass sie Restrukturierungsbedarf haben; merkwürdigerweise aber setzen die Befragten allesamt auf die gleichen Maßnahmen, obwohl sie vor unterschiedlichen Problemen mit unterschiedlichen Ursachen stehen.